Nur kurz ist die
aufgeschriebene Geschichte Ontarios – wie überall in Nordamerika; die
Ureinwohner – ich möchte sie hier einfach „Indianer“ nennen obwohl ich diese
Bezeichnung nicht für richtig halte – haben ihre Geschichte nicht
aufgeschrieben, sie wurde von einer Generation zur nächsten mündlich weiter
gegeben.
Kurz vor Beginn des
16. Jahrhunderts werden die ersten Aufzeichnungen gefertigt als der Venezianer
John Cabot unter englischer Flagge von England aus nach Newfoundland segelte und
englische Besitzansprüche anmeldete. Er berichtete von reichen Fischgründen.
Dies beeindruckte seine Auftraggeber jedoch wenig. Sie hatten auf Gold gehofft
oder einen Wasserweg nach Indien. Bretonische, englische und portugiesische
Fischer nutzen schon bald die reichen Fischbestände.
Von seiner nächsten Reise
kehrte er nicht zurück; er gilt als verschollen.
Die weitere
Entdeckung des heutigen Kanadas war eine Folge der Suche eines Seeweges nach
Indien und China; nach Überzeugung der Europäer musste es eine Verbindung durch
Nordamerika – die legendäre Nordwestpassage – geben. Die Entwicklung des
Gebietes, das heute die Provinz Ontario umfasst, begann nordöstlich im heuten
Newfoundland und Novascotia. 1610 landet und überwintert der englische Seefahrer
Henry Hudson an der heute nach ihm benannten Hudson Bay; schlechtes Wetter und
Stürme im Nordpolarmeer brachten ihn an diesen Ort. Später meuterte seine
Mannschaft und Hudson galt als verschollen.
Der französische
Pelzhändler Samuel de Champlain ist von den wirtschaftlichen Vorteilen des des
neuen Landes überzeugt und kartographiert den St. Lorenzstrom. Die grossen Seen
im Westen, von denen ihm erzählt wurde, hält er für das Chinesische Meer. Die
weitere Geschichte wird von Auseinandersetzungen europäischer Staaten über die
Besitzrechte, Auseinandersetzungen mit Amerikanern, mit den Ureinwohnern
bestimmt. Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die Selbständigkeit kanadischer
Provinzen; erst 1982 erlöschen die letzten Vollmachten des britischen
Parlamentes.
Heute suchen Entdecker aus Europa
keinen Seeweg nach Indien; die Touristen kommen auf der Suche nach Abenteuern,
nach der Einsamkeit in der Wildnis, nach Touren mit dem Kanu und erlebnisreichen
Ferien.
Ein Spaziergang in die Vergangenheit und der
Christianisierung bei Huntsville an der Georgian Bay
Sainte Marie among the Hurons
Der
Algonquin Provinzial Park ist
immer einen Besuch wert.
Einer der letzten "Flag-Trains" und eine
Landverbindung zum Nordpolarmeer ist der
Polar Bear Express |