Seit dem 24. Februar 2022 wird in der Ukraine geschossen, gemordet und verwüstet. Westliche Politiker und in Übereinstimmung mit ihnen die Mainstream Medien beschuldigen den Präsidenten der Russischen Föderation Putin als Verursacher des Krieges, als Kriegsverbrecher und Schlächter. Sicher: Er hat mit den Kämpfen begonnen - aber warum? Hat die "Westliche Politik" die Entwicklung der vergangenen Jahre nicht gesehen und reagiert? Ich werde versuchen Antworten zu finden. Zum Anfang will ich ausdrücklich feststellen: Den begonnen Krieg kann ich in keinem Fall gut heissen. Krieg ist für mich keine "Politik mit anderen Mitteln" (Frei nach Clausewitz). „Die Völker brauchen Frieden!“ …. ist die Überschrift eines Artikels in der UZ vom 01.04.2022 von Denis Parfjonow – Sekretär für Agitation und Propaganda der Moskauer Stadtorganisation der Kommunistischen Partei der RF sowie Staatsduma-Abgeordneter -. Grundlage seines
Beitrages ist die Lenin-Schrift Sozialismus und Krieg . (….)„Lenin ging bei der Analyse dieser
oder jener Kriege von einem dialektisch-materialistischen und
konkret-historischen Ansatz aus und wies darauf hin, dass Krieg nicht gleich
Krieg ist. Nach Lenin werden die Kriege in zwei Typen unterteilt: Erstens
Kriege, die im Interesse der herrschenden Klassen geführt werden – in der Regel
Angriffskriege, Eroberungskriege, Kriege zur Neuaufteilung von Einflusssphären
und Absatzmärkten, um Zugang zu Ressourcen und so weiter. In seiner Arbeit
„Sozialismus und Krieg“ gibt Lenin ein anschauliches Beispiel: Wenn sich ein
Sklavenhalter mit 200 Sklaven und ein Sklavenhalter mit 100 Sklaven im Krieg
befinden, möchte letzterer natürlich die Verteilung zu seinen Gunsten
„gerechter“ gestalten, indem er die Zahl seiner Sklaven erhöht und die Zahl der
Sklaven des Gegners verringert. Natürlich bringen solche Kriege nichts
Gutes für das einfache Volk. Sie bringen – wie jeder Krieg – Kummer, Leid und
Tod, aber sie tasten in keiner Weise das System der Ausbeutung und Versklavung
an, rühren nicht an die Grundlagen der Gesellschaft, die auf dem Privateigentum
an Produktionsmitteln beruht, bedrohen nicht die Klassenherrschaft der
Ausbeuter.(….) (….(
Aber
es gibt zweitens auch andere Kriege, Kriege, die fortschrittlich sein können:
Befreiungskriege. Dabei geht es in erster Linie um Kriege gegen nationale
Unterdrückung, gegen die koloniale Versklavung der einen Völker durch andere,
aber auch um Kriege gegen die herrschenden Klassen – Bürgerkriege oder
revolutionäre Kriege. Solche Kriege können schließlich zu einer Verbesserung
der Lage der werktätigen Mehrheit führen – und in diesem Sinne können sie
gerecht und gerechtfertigt sein, auch wenn sie mit Gewalt und großen
Entbehrungen verbunden sind, was für jeden Krieg charakteristisch ist.“(….) (….) Gerade aus diesem Blickwinkel
sind die Ereignisse in der Ukraine zu verstehen: Es gibt dort Merkmale beider
Typen von Kriegen. Das heißt: Der Krieg in der Ukraine hat sowohl Merkmale
eines Befreiungskrieges als auch eines imperialistischen Krieges. (….) (….) Der Kampf um die Ukraine findet
zwischen kapitalistischen Mächten statt: Das kapitalistische Russland versucht,
die Ukraine der externen Leitung durch die größte imperialistische Macht, die
USA, zu entreißen. (….) (….) (Hier kommt uns) Genosse Lenin zu
Hilfe: „Der Pazifismus und die abstrakte Friedenspropaganda stellen eine Form
der Irreführung der Arbeiterklasse dar. Unter dem Kapitalismus, insbesondere in
seinem imperialistischen Stadium, sind Kriege unausbleiblich. Anderseits können
die Kommunisten die positive Bedeutung von revolutionären Kriegen nicht
verneinen, das heißt nicht von imperialistischen, sondern von solchen Kriegen,
wie sie zur Beseitigung nationaler Unterdrückung (…) geführt wurden, oder wie
sie zur Verteidigung der Errungenschaften eines im Kampf mit der Bourgeoisie
siegreichen Proletariats möglich sind. Friedenspropaganda ohne gleichzeitige
Aufrufung der Massen zu revolutionären Aktionen kann in der gegenwärtigen Zeit
nur Illusionen erwecken, kann das Proletariat nur korrumpieren, indem es sein
Vertrauen auf die Humanität der Bourgeoisie zu setzen angehalten wird, sie kann
das Proletariat nur zu einem Spielzeug in den Händen der Geheimdiplomatie der kriegführenden Länder machen. (…)
Insbesondere ist der Gedanke an die Möglichkeit eines sogenannten
demokratischen Friedens ohne eine Reihe von Revolutionen grundfalsch.“ (….) (….) Der politische Kampf um Russland und die Ukraine hat gerade erst begonnen. Die Völker brauchen einen stabilen und gerechten Frieden: Einen Frieden, der nur möglich ist, wenn wir den Kapitalismus mit seinen endlosen Konflikten und Widersprüchen abschaffen; einen Frieden, der nur möglich ist, wenn wir die parasitären Klassen entmachten und eine Gesellschaft der gleichen Möglichkeiten aufbauen; einen wirklich demokratischen Frieden für die arbeitenden Menschen. Der Kampf für den Sozialismus ist der Kampf für den Frieden!“ Nach meiner Meinung ist die Politik der USA umfassend an der Gestaltung der Weltpolitik beteiligt. |