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Seminolen, Storytellung und Tanz

Storytelling

Überall in Nordamerika werden Legenden, Geschichten,  Mythen und Geschichte mündlich von einer Generation zur folgenden weiter gegeben. Der Zuhörer einer Legende muss diese so nahe am Original als möglich weiter erzählen. Hierin liegt eine grosse Verantwortung und die besten Storyteller sind hoch geachtete Stammesmitglieder. Heute werden solche Geschichten auch aufgeschrieben und in Büchern veröffentlicht. Betty Mae Jumper, eine Seminolenfrau, die als eine der ersten Frauen einen hohen Posten in der Selbstregierung innehatte, hat ein solches Buch mit traditionellen Geschichten veröffentlicht: Legends of the Seminoles. 

Folgende Geschichte stammt aus ihrem Buch:

Der kleine Frosch[1]

„Diese Gewchichte wurde mir von meiner Grossmutter erzählt als ich noch ein Baby war. Wo wir damals lebten waren die Geräusche aus dem Wald sehr wichtig für uns. Immerzu stellten wir die Frage: „Wo kommt dieses Geräusch her?“. Oft bekamen wir als Antwort eine Geschichte zu hören, so wie diese.“

Der kleine grüne Frosch sass auf der Kante einer Wasserlilie und schlief. Ein grosser alter Hase hoppelte heran und sagte: „Hallo Du! Warum schläfst Du? Es ist ein viel zu schöner Tag zum Schlafen. Wach auf! Wach auf!“

„Ich habe nichts zu tun,“ sagte der Frosch. Der alte lästige Hase jedoch belästigte den Frosch weiterhin bis dieser schon irre wurde und ihm sagte: „Ich werde Dir schon helfen!“ Der kleine Frosch begann lustige Lieder zu singen und machte Geräusche um den Regen zu rufen. Innerhalb weniger Minuten kam eine schwarze Wolke und der Wind begann zu wehen. Dann begann es so heftig zu regnen, dass es dem Hasen kalt und er vollkommen durchnässt wurde. Daraufhin rannte er nach hause.

Wann immer Du die Frösche heute singen hörst ist es besser, in der Nähe eines Unterstandes zu sein. Sie warnen Dich vor einem nahenden Regen.

Green Corn Dance

Nur wenige nicht Indianer konnten an einem Green Corn Dance, einem spirituellen Ereignis, das an abgelegenen Orten in jedem Frühjahr in Florida stattfindet, teilnehmen. Fast alle Aboriginals in Nordamerika haben ähnliche Veranstaltungen in ihren Kulturen, die die traditionelle Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer für die Nahrung zum Ausdruck bringt.

Am Green Corn Dance nehmen die Seminolen teil als eine Zeremonie der Reinigung und der Mannbarkeit. Innere Stammesstreitigkeiten werden reguliert zu dieser Zeit. Männer und Frauen sind in verschiedenen Camps unterteilt in Übereinstimmung mit ihren Familien. In frühren Zeiten war der Green Corn Dance eine Gelegenheit zum Treffen der Seminolen aus entfernten Gegenden.

Während der Versammlungen fanden viele Stunden „stomp dancing“ statt, des methodischen in einer Linie getanzten traditionellen Tanzes der Seminolen. Eine Reihe von männlichen Tänzern folgte schwingend in einer Welle hinter einem Medizinmann und „antworteten“ damit dessen Ermahnungen.

Verschiedene Tanzgruppen der Seminolen treten hin und wieder öffentlich auf und zeigen die Tänze „fire ant“, „crow“, „catfish“ und weitere andere Gesellschaftstänze. 


[1] Betty Mae Jumper, „Legends of the Seminols“



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